Am Bodensee

23. 08. 2018 ||| Wer in der zweiten Hälfte des Septembers in den Urlaub an den Bodensee fährt, denkt daran, dass es herbstlich werden könnte. In diesem Jahr ist das aber falsch gedacht. Immer noch haben wir jeden Tag Sonnenschein pur, keinen Tropfen Regen und manchmal über 30° C in der Sonne. So habe ich die meisten Tage im Schatten unserer Terrasse verbracht, wenn wir nicht auf ausgedehnten Spaziergängen die Umgebung erkundet haben.

In Überlingen durfte ich Inge und Hugo kennenlernen, seit vielen Jahren Freunde meiner Herrschaften, seit sie zusammen in London an der Deutschen Schule unterrichteten. Sie haben uns die schönsten Seiten von Überlingen gezeigt. Während Friedrichshafen eher langweilig war, zeigte sich Lindau als tolle touristische Hochburg. Hier musste ich in der Fußgängerzone wieder viel bei Fuß gehen üben, obwohl mir die Menschen von allen Seiten entgegen kamen und Hunde anscheinend überall als Ablenkungen für mich postiert waren.

Am tollsten fand ich persönlich die Alm auf dem Pfänder hoch über Bregenz, meine Menschen freuten sich über gutes Vorarlberger Essen. Das einzige Restaurant jedoch, dass sie so gut fanden, dass wir es zweimal besuchten, war ein indisches in Markdorf.

Aber eigentlich ist mir der Bodensee ziemlich egal gewesen. Am schönsten war, dass Frauchen wieder laufen kann und ich mit ihr im Garten toben durfte, wann immer ich Lust dazu hatte. Und wenn ich müde war, konnte ich mich auf Herrchens Schoß zurückziehen und eine gemütliche Runde schlafen, bis ihm die Beine abgestorben sind.

Am Bodensee

Brunnenbegehung
Mit Hugo und Inge am Bodensee
Auf dem Pfänder
Lindau vom Pfänder gesehen
Mangturm am Lindauer Hafen
Toben im Garten
Skippy, das Terrassenkänguruh
Umgefallen
Terrassenwache
Ernster Blick
Verträumter Blick
Totale Entspannung
Schönheitsschlaf

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Alte Socke

02. 10. 2018 ||| Ich bin der erste Hund in unserem Haushalt, der Pediküre braucht, denn anders als meine Vorgänger laufe ich mir meine Krallen nicht ab, sie wachsen und müssen geschnitten werden. Richtig gemerkt haben das meine Menschen aber erst, als ich immer wieder an meiner linken Wolfskralle herumgeknabbert habe.- Zwar haben sie mir daraufhin gleich einmal alle Krallen geschnitten [ohne mich zu verletzen!], aber ich habe das Lecken und Knabbern an dieser Stelle nicht aufgegeben, bis die Stelle kahl war und ich mir so ein Leckexem eingefangen habe.
Der Tierarzt war ganz cool, hat mir einen Verband verpasst, als sollte ich für einen Boxkampf vorbereitet werden. Und nun soll ich mal 14 Tage auf das Lecken und Knabbern verzichten.
Dass ich immer so aufgeregt bin, wenn ich aus dem Haus komme, habe ich mit einigen Polizeihunden gemeinsam, die er behandelt. Er sagt, ich sei ein Produkt der übertriebenen Leistungszucht und werde auch nicht schnell ruhiger werden. So sei es sehr gut gewesen, dass Herrchen den Hundeschulenvorschlag mit dem Stachelhalsband nicht angenommen hat.

Wie gut ich gehorchen kann, zeigt sich ja immer, wenn wir zu Zweit oder Dritt im Wald unterwegs sind, wo ich ohne Leine vorbildlich abrufbar bin und jederzeit bei Fuß gehe, wenn wir Radfahrer, Jogger oder andere Hunde treffen.
Und überdies können meine Menschen mehr als glücklich sein, dass ich gar keine Aggressionen zeige. Tja, ich bin halt ein ganz Lieber!

Alte Socke
Alte Socke

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Groeten Uit Groet

14. 10.2018 ||| Nach einer schrecklich langen Woche ohne lange Spaziergänge durfte ich nun die ganze Kraft und den Übermut eines Halbstarken herauslassen: wir sind wieder in Groet. Gleich am ersten Tag durfte ich ohne Bandage am Fuß durch die Dünen laufen, das hat schon wahnsinnig viel Spaß gemacht, zumal die holländischen Hunde fast alle zum Spielen und Toben bereit sind.

Ausgeflippt bin ich aber, als wir endlich am Strand ankamen und ich die neue Lagune vor mir sah. Ich konnte gar nicht aufhören, wie ein Wilder am Wasserrand auf und ab zu rennen, dass mir die Gischt nur so um die Ohren flog. Im Salzwasser habe ich völlig vergessen, dass mich mein Exem jucken und ich es lecken könnte. Plötzlich aber sah ich eine freche Möwe keine 30 Meter von mir landen. Erst habe ich genau hingeschaut, gewartet, dann bin ich mit einem Affenzahn losgerannt, um sie zu jagen. Was ich nicht wußte war, dass Priele ganz schön tief sein können. Was meine Herrschaften nicht wußten war, dass ich tauchen kann!

Irgendwie war plötzlich der Boden unter meinen Füßen weg und dann auch der Himmel über mir. Vor Schreck hat keiner mich beim Tauchen fotografiert. Aber ich bin ganz schnell wieder aufgetaucht, bin umgedreht und zurück geschwommen zu meinen Leuten. Jetzt wissen sie es: ich kann schwimmen.

Auch an den folgenden Tagen gab es immer nur Sonnenschein, so dass wir täglich lange Dünenwanderungen machen konnten. Dazwischen musste ich auch an der Leine durch Alkmaar, Bergen und Schoorl spazieren üben, das heißt Krafttraining für meine Nackenmuskulatur, denn je mehr ich an der Leine ziehe, desto mehr Widerstand bietet mir Herrchen. Dabei brauchte er einfach nur alle Leute, Hunde, Autos, Möwen und Tauben von den Straßen verscheuchen; die Radfahrer machen mir nur ganz wenig aus.

Im Lekker Puh habe ich meinen Stammplatz unter einem Tisch, genau wie Anton und Cando vor mir. In Lokalen bin ich genau so wenig aufgeregt wie in den Dünen oder im Wald. Ich lege mich einfach zwischen die mr bekannten vier Beine meines Rudels und schlafe friedlich eine Runde, bevor es nach Hause geht und ich etwas zu fressen bekomme.

Zu Hause bekomme ich dann wieder eine Socke von Frauchen über meine Pfote gezogen, damit ich weiterhin nicht daran lecken kann. So wächst schon wieder Fell an der Stelle und eines Tages darf ich bestimmt auch wieder ohne Socke schlafen gehen.

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Mundraub

09. 11. 2018 ||| Es war so, Euer Ehren. Ich war heute Morgen mit Herrchen in den Feldern spazieren, als ich dort einen nicht geernteten Kürbis entdeckte. Das heisst, erst habe ich nur einen gesehen, später aber noch einige mehr. Im Großen und Ganzen aber war das Feld ganz abgeerntet. Auf dem Rückweg zum Auto habe ich mir dann einen Kürbis geschnappt und bin mit ihm losgerannt. Seine Form war zu verführerisch; es hat fast mehr Spaß gemacht, als mit einem Stöckchen im Maul zu rennen.

Dann sagte Herrchen, ich solle den Kürbis ablegen und zurücklassen. Wegen der fehlenden Zueignungsabsicht würde ich mich dann keines Diebstahls schuldig machen. Da habe ich dann aber leider nicht anders gekonnt: ich habe ein Stück herausgebissen und gefressen. Ehrlich, ich wollte es eigentlich gar nicht; aber dann ist es so über mich gekommen. Ich bitte daher um eine milde Strafe, da ich meine Tat als Mundraub verstehe.

Nach dem morgendlichen Spaziergang durfte ich Herrchen noch in den Baumarkt begleiten. Ich gehe da gerne hin und ziehe deshalb schon vom Parkplatz weg an der Leine. Herrchen hatte aber wieder einmal gar keine Lust sich ziehen zu lassen, und außerdem muss er jede Menge Zeit gehabt haben. Wir sind deshalb nicht geradewegs in den Baumarkt gegangen; er ist zig Kringel gelaufen und ich wie ein Idiot bei Fuß. Im Laden ist er dann durch die Gänge geschlichen, als hätte man ihm die Gehhilfe geklaut. Und ich immer neben ihm her, Kopf nicht weiter vor als sein Knie und "Sitz", wann immer er stehen blieb.

An der Kasse sagte die Verkäuferin dann: "Der hat aber einen schönen Kopf! Und gehorchen kann er auch noch!" Tja, da hab ich nicht nur Herrchen beeindruckt. Kein Jaulen, kaum Ziehen, kaum nervöse Abbiegeversuche.- Ein richtig gelungener Übungsausflug.

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