Vierter Geburtstag

14. 08. 2021  ||| Mit dem vierten Geburtstag ist es vorbei mit den Ausreden, er ist ja noch jung. Ich bin zwar auch noch nicht alt, aber irgendwo dazwischen.

Wie ich schon erwähnt hatte, war ich vor geraumer Zeit beim Tierarzt, weil mir früh morgens häufiger übel geworden ist. Während die Laborergebnisse meiner Blutuntersuchung rasch kamen und keinen Hinweis auf etwaige Erkrankungen ergaben, mussten wir auf die Kotanalyse länger warten. Durch die Flutkatastrophe scheint nichts mehr im normalen Zeitrahmen vonstatten zu gehen. Aber nun habe ich mein Ergebnis: viel zu wenige gute Bakterien im Darm. Hatte Frauchen wohl schon geahnt, denn ich hatte in letzter Zeit öfter Joghurt auf mein Futter bekommen.

Nun habe ich daher eine völlig neue Nahrung. Herrchen sagt sauteuer, ich hab die ersten drei Tage gesagt, saulecker; inzwischen stochere ich aber auch nur noch lustlos mit der Nase darin herum. Bisher hatte ich mit dem Trick Frauchen immer dazu bekommen, mir ein paar Kartoffeln oder Quark oder Joghurt oder Thunfisch unter das Futter zu mischen, aber wegen des neuen Futters kann ich bis abends jede Nahrungsaufnahme verweigern, sie bleibt hart, es gibt keine Zusätze, keine Leckerli, nichts extra.

Seit wir aus Groet zurück sind, sind mehr als 500 Tage vergangen. In dieser Zeit habe ich unter keinem Kneipentisch mehr gelegen, bin an keinem Strand entlang gerannt. Nun haben wir den ersten Restaurantbesuch gemacht und waren bei unserem Griechen in Euskirchen. Nachdem Corona bis vor drei Wochen Besuche verhindert hatte, hat nun auch noch die Flutkatastrophe den Laden überschwemmt, aber jetzt konnten wir wieder kommen.

Jetzt hoffe ich, dass ich auch bald mal wieder Sand zwischen die Krallen bekomme!

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Tage an der Ostsee

30. 08. 2021   |||  Das mit dem Sand zwischen den Krallen hätte eigentlich ganz gut klappen können, aber zu den Einzelheiten lieber erst später.

Als ich am Morgen mein dickes Autobahngeschirr angelegt bekomme, ahne ich etwas: Es ist zwar mehr als 500 Tage her, dass wir verreist waren, aber das sieht wie ein längerer Aufenthalt im Auto aus. Als ich nach mehr als fünf Stunden endgültig aussteigen darf, stehen wir vor einem lieben kleinen Hotel, in dem nur nette Mitarbeiterinnen anzutreffen sind und in dem Hunde sehr willkommen sind. Naja, der große, braune Haushund duldet mich mehr, als dass er mich Willkommen heißt.

Als ich am nächsten Tag mit zum Scharbeutzer Strand darf, stellt sich heraus, dass ich keinen Sand zwischen die Krallen bekommen werde, denn Hunde dürfen nicht an den Strand und Menschen müssen Eintritt zahlen. So gehen wir auf die Seebrücke und schauen uns das Treiben von dort an: Die Strandkörbe stehen in Reih und Glied wie ein Bataillon der Bunderswehr, und das Wasser lädt nur eine besondere Spezies von Touristen ein, nämlich die gegen Kälte resistenten.

 

In den folgenden Tagen schauen wir uns Städtchen wie Lensahn, Neustadt, Eutin, Malente und Oldenburg an. Obwohl in diesem Zipfel Schleswig-Holsteins alle Orte die Ostsee im Osten und im Westen haben, haben sie trotzdem meist auch noch ihre eigenen Seen. So machen wir schöne Spaziergänge am Lensahner großen Mühlenteich, am Kellersee von Malente und dem großen Eutiner See. Überhaupt gefällt uns allen Eutin am besten von all' diesen Orten.

Grömitz und Timmendorfer Strand machen dagegen gar keinen Spaß, weil sich die Touristen in den Straßen drängen und die Zugänge zu den Stränden für uns gesperrt sind.

Einmal fahren wir zum Weissenhäuser Strand. Dort finden wir abseits der Bettenburgen einen Zugang zum Strand, den wir zu Dritt nutzen können, und so bekomme ich endlich doch noch Sand zwischen die Krallen. Aber so schön und aufregend ich das finde, so doof findet das Herrchen, weil er hinterher jede Menge Sand in seinen Schuhen hat.

 

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Die große Leere

 

06. 09. 2012  |||   Langsam sind einige Spaziergänge in der Umgebung von Rheinbach wieder möglich.

Am Wochenende sind wir erstmals wieder am Fuße der Steinbachtalsperre in den Wald gegangen und von dort hinauf gewandert. Eigentlich hatte Herrchen gesagt, dass er nie wieder unterhalb des unsicheren Deiches parken wolle, weil dieser den Wassermassen kaum Stand gehalten und sich als viel zerbrechlicher erwiesen hatte als eine richtige Staumauer, aber nun war die Talsperre ja leer und die Gefahr gebannt.

Als wir oben am "See" waren, zeigte die Natur, wie sie mit Katastrophen umgeht: vor uns lag ein schönes, breites Tal in frischem Grün.

 

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